Abstract
Die vorliegende Studie geht der Frage nach, inwieweit sich die Bewe- gung von Musikern und ihrer Instrumente bei der Live-Darbietung klas- sischer Musik auf den Klangeindruck beim Hörer auswirken. Um dies empirisch zu überprüfen, wurde die Position und die Orientierung von 11 klassischen Orchesterinstrumenten bei einem Live-Auftritt unter kon- zertähnlichen Bedingungen durch ein Motion Tracking System aufge- nommen. Insgesamt 20 Musiker spielten sowohl stehend als auch sit- zend je drei Stücke unterschiedlichen Charakters. Auf der Grundlage vorhandener Richtcharakteristiken für jedes der Instrumente und auf der Grundlage einer statistischen Analyse der Bewegungsbereiche wurden sowohl für den Direktschall als auch für das Schallfeld in einer typischen Konzertsaal-Situation Impulsantworten für verschiedene Orientierungen der Schallquelle simuliert. Die in einer Software zur raumakustischen Si- mulation berechneten Impulsantworten wurden durch ein Terzbankfilter an diskreten Frequenzstützstellen ausgewertet. Die so prädizierten Ab- weichungen pro Frequenzband lassen sowohl für den Direktschall und den nachhallbehafteten Fall als auch für den stehenden und sitzenden Fall eine hörbare Modulation des Klangeindrucks durch die typischen Bewegungen von Musikern erwarten. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass das Fehlen der bei raumakustischen Simulationen typischerweise nicht berücksichtigten Bewegungen musikalischer Schallquellen für eine häufig bemängelte ''Lebendigkeit'' von Auralisationen mitverantwortlich sein könnte.
Original language | German |
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Title of host publication | Fortschritte der Akustik |
Subtitle of host publication | Tagungsband d. 41. DAGA |
Editors | Stefan Becker |
Place of Publication | Oldenburg |
Publisher | Deutsche Gesellschaft für Akustik |
Pages | 1425-1428 |
Number of pages | 4 |
ISBN (Print) | 978-3939296089 |
Publication status | Published - 2015 |